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22.6.2004 Dienstag

Am Morgen kam ein älterer Herr vorbei und erzählte mir, dass ich hier in einer sehr gefährlichen Gegend lebe. Man hat hier angeblich schon Frauen überfallen. Außerdem bräuchte man eine Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt, um hier vor Anker zu liegen.

Vor ein paar Jahren hätten hier mal drei Boote festgemacht und dann kam die Wasserschutzpolizei und hat sie wieder vertrieben. Ich beschloss, einfach alles so zu nehmen wie es kam. Vorsichtshalber hob ich mir die Renovierung der Lenkung bis zum Schluss auf. Sollte ein Wasserpolizist kommen, konnte ich mich immer darauf berufen, dass ich noch nicht verkehrssicher fahren könnte und nach dem Motto „Not kennt kein Gebot“ erst mal weiter hier liegen und reparieren musste.


Nachmittags kam ein Streifenpolizist daher geschlendert und wollte wissen, ob das mein Boot sei und ob ich meine auf der Wiese verstreuten Utensilien auch wieder mitnehme, wenn ich abfahre. Ich bejahte beides und er ging zufrieden weiter. Heute schien Polizeitag zu sein, etwas später kam die Wasserschutzpolizei die Bucht herauf, blieb fünfzig Meter vor mir stehen und kehrte wieder um. Die hatten wohl kein größeres Interesse an mir.

Ich fuhr wieder den See hinunter, diesmal aber nicht am Rand entlang, sondern in der Mitte. Ich wurde zunehmend tapferer und zuckelte auch einige Mal quer über die Bucht. Ein anderes Boot überholte mich und machte Wellen – meine ersten größeren Wellen und ich wurde nervös, als ich sie auf mich zukommen sah. Ich kam leicht vom Kurs ab, aber das erwartete größere Geschaukel blieb aus. Seit ich den Motor tiefer gelegt hatte, fuhr sich der Kahn viel besser.

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