22.8. Sonntag -23.8.2004 Montag
Ein neuer Versuch, zum
FKK-Strand zu fahren, aber kaum war ich auf der Dahme trieb mich der
Wind Richtung Schmöckwitz, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte. In
der Großen Krampe war ich die ganze Zeit zwischen Bäumen im Schatten
gelegen und der Ladezustand der Batterien war erbärmlich. Wegen des
Windes hatte ich mich nicht auf den See in die Sonne getraut. Ich
beschloss, in Schmöckwitz zwei Batterieladetage einzulegen.
Ein Typ verwickelte mich in
ein Gespräch. Angeblich hatte er einen Bekannten, der einen 30-PS
Außenborder zu verschenken hat. Den könnte ich gut gebrauchen. Er
notierte sich meine Handynummer, aber ich hörte nie wieder etwas von
ihm. Schade.
Am nächsten Tag brachte ich
die leeren Bierflaschen in den Supermarkt zurück, die ich schon einige
Zeit spazieren gefahren hatte. Diese Pfandflaschen entwickelten sich
allmählich zum Problem. Dauernd kaufte man woanders ein und jeder
hatte seine eigenen Flaschen. Ich spekulierte damit, ein
Plastiktütensystem an Bord zu installieren. In jede Tüte kommen die
Flaschen der Supermärkte, aus denen sie stammen. Und wenn man irgendwo
auf einen Aldi traf, dann würde man halt einfach die Aldi-Tüte
mitnehmen. Man fährt dann halt ständig leere Flaschen durch die
Gegend.
Um 13 Uhr legte ich bei
leichtem Rückenwind ab mit Ziel Westernwirtshaus. Gleich nach der
Schmöckwitzer Brücke hupte mich von hinten ein Schubverband an, weil
ich gerade die Fahrrinne überquerte. Ich gab Vollgas, war aber
trotzdem viel zu langsam, um rechtzeitig aus der Rinne zu kommen. Das
Ungetüm kam immer näher, immerhin hatte er mich gesehen, sonst hätte
er nicht gehupt. Mit ein paar Metern Abstand überholte er mich rechts.
Er hatte Kohle geladen und es wirkte ziemlich bedrohlich, diese großen
schwarzen Berge so dicht neben sich zu haben. Aber es ging alles ohne
Katastrophe ab und der polnische Kapitän winkte mir freundlich zu.
Der Wind frischte etwas auf
und das war mir ganz recht, trieb er mich doch direkt auf mein Ziel
zu. Was ich nicht bedacht hatte war, dass ich beim Anlegen quer zum
Wind an den Steg musste und gerade in dem Moment als ich Vollgas gab
und Richtung Steg drehte machte die Batterie schlapp. 10 Meter vom
Steg entfernt trieb mich der Wind seitlich von ihm weg. Schnell hing
ich die zweite Batterie, die noch einigermaßen voll war an den Motor
und zuckelte gegen den Wind mit voller Kraft quälend langsam zum Steg
zurück. Jetzt hatte ich mir aber einen Western-Schnaps verdient. Es
wurden drei.
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