14.8.2004 Samstag
Um elf Uhr vormittags war
ich wieder beim Western-Wirtshaus in Richtershorn, frühstückte
gemütlich einen Hawaitoast und bekam 10 Liter Trinkwasser geschenkt.
Dann ging es auf die Reise nach Schmöckwitz.
Ich hatte leichten
Rückenwind und kam gut voran. Bis etwa 800 Meter vor dem Ziel Schmöckwitzer Brücke. Dort teilt sich die Dahme, links wird sie zum
Seddin-See, rechts zum Zeuthener See. Vor der Kreuzung gilt es, etwa
500 Meter „offenes Meer“ zu überqueren und die Fahrrinne der großen
Schubverbände mit ihren Kohlebergen zu kreuzen.
Mittendrin kam
plötzlich ein tierischer Regenschauer auf, der einen keine hundert
Meter mehr weit sehen ließ. In Panik warf ich den Anker, aber der
nützte nicht viel, der Wind trieb mich weiter. Zum Glück in die
gewünschte Richtung. Also holte ich den Anker wieder ein, wurde pitschnass dabei, weil der Regen von der Seite kam und fuhr zehn
Minuten lang durch das Unwetter. Dann war der Spuk vorbei und ich
dachte wehmütig an meinen Scheibenwischer, der in Kreuzberg auf dem
Fensterbrett lag und den ich aus Faulheit nicht eingebaut hatte.
Gleich nach dem Regen kam
auch Manni vom FKK-Strand mit seinem Boot an mir vorbei und meinte
trocken: „Dat war ein Regen, wa? Siehste mal, wat dein Schiff so alles
aushält. Is noch alles trocken in der Kabine?“ War es nicht, die
Fenster leckten leicht, aber das war mein kleinstes Problem gewesen.
Das größte war meine Panik, es war immerhin die erste Fahrt bei Regen
– und dann gleich so einer. Ich brachte die letzen Meter zum
Liegeplatz in Schmöckwitz hinter mich, machte mich fest und genehmigte
mir erstmal einen Schnaps. Einen Überlebensschnaps. Und dann noch
einen. Irgendwann war die Flasche leer und ich verbrachte den Tag
danach mit Kater, Sonnenbaden und per Solarzellen Strom machen.
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