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6.9.2004

Die Saison ging zu Ende, die Nächte waren schon recht kalt und die Tage waren auch nicht mehr so richtig warm. Für die Rückfahrt würde ich etwa eine Woche brauchen und da hatte ich überhaupt keine Lust dazu. Rudi, der Gute, schleppte mich in knappen vier Stunden nach Schöneweide an meinen Liegeplatz bei der Hinterhofwerkstatt.

Dort ließ ich es erstmal zwei Wochen liegen und radelte jeden zweiten Tag von Kreuzberg aus hin. Alles Wertvolle nahm ich so nach und nach mit nach Hause und allmählich wurde es Zeit daran zu denken, was ich mit dem Boot eigentlich im Winter machen würde. Ich besuchte die Spreeteufel, die damals so nett zu Karin und mir gewesen waren, und die boten mir sofort an, dass ich meinen Kahn zu ihnen ins Winterlager stellen könnte – und das auch noch zu einem erschwinglichen Preis. Außerdem bekam ich auch noch einen festen Liegeplatz bei Ihnen und wurde zum Gastmitglied ernannt.



Superjungs waren das. Ich fuhr das Boot zu ihnen und schraubte schon mal die Veranda und den Motor ab. Am 17. Oktober zog mich Spreeteufel Bernd die 500 Meter weiter zur Slipanlage vom Winterquartier und das „SCHIFF“ wurde aus dem Wasser gezogen und mit tatkräftiger Hilfe der versammelten Teufel auf zwei Böcke gestellt. Dort würde es den Winter über bleiben und man würde reichlich Zeit haben, den Unterbodenanstrich zu erneuern, sich endlich mal um wasserdichte Fenster zu kümmern und sich zu überlegen, wie man am besten aus dem Hausböötchen ein Hausboot macht.

Zwei Dinge waren mir während der ganzen Zeit im Sommer klar geworden:

Erstens war das Boot für mehr als eine Person einfach zu klein.

Und zweitens war ein Elektromotor mit Solarzellen sicher eine ökologisch gute Sache, aber für alles über Windstärke 2 ziemlich ungeeignet. Ein PS-starker Außenborder musste schon her, mit den Solarzellen konnte man lieber einen Kühlschrank betreiben. Am besten einen mit Eiswürfelfach. Das war das, was kulinarisch während der Odyssee am meisten gefehlt hatte: Eiswürfel.