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Die große Berliner Runde - 6 Stunden per Schiff über Köpenick, Müggelsee, Klein-Venedig, Seddinsee und Dahme
 

Die große Berliner Runde geht von Köpenick über die Mügelspree und den Müggelsee nach Klein-Venedig. Von dort über den Gosener Kanal, den Seddinsee und die Dahme wieder zurück nach Köpenick. Unser Boot liegt aber nicht in Köpenick, sondern am Rummelsburger See, fast in der Stadtmitte und wir haben erstmal eine Stunde Anfahrt auf der Spree vor uns.



Nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, kommt gleich nach dem Heizkraftwerk der Bewag auch schon die erste Sehenswürdigkeit, Berlins wohl verrückteste Gartenlaube. Heute wird das Ufo gerade renoviert, und der fleißige Handwerker hatte keine Lust, mit uns zu reden. 

Weiter geht die Fahrt auf der Spree, als uns ein Boot namens Alligator entgegenkommt  und der Skipper die etwas seltsame Frage stellt, wo es denn hier zum Müggelsee gehe. Fast zwei Stunden fährt er jetzt schon seit Köpenick, aber immer noch kein Müggelsee in Sicht. Da ist er aber schwer in die falsche Richtung gefahren, der Gute, und wir bieten ihm an, hinter uns her fahren zu können. Denn wir würden den Müggelsee ganz bestimmt finden.

Vorbei am Berliner Rundfunk – früher war das einmal Radio DDR – geht es durch die alten, oft leerstehenden Fabrikanlagen des Ostens im Stadtteil Schöneweide, bis nach einer guten Stunde Fahrzeit die Silhouette des Köpenicker Rathauses in Sicht kommt. In Köpenick fließt die Dahme in die Spree, eine gute Möglichkeit, falsch abzubiegen.

Ab jetzt heißt die Spree Müggelspree und die Umgebung wird zusehends romantischer.

Nachdem wir eine Siedlung, die angeblich Steffi Graf gehört, hinter uns gebracht haben, passieren wir den Berliner Bürgerbräu, was uns schmerzlich daran erinnert, dass wir vergessen haben, ein paar Flaschen Bier mit auf die Reise zu nehmen.

An der Einfahrt zum Müggelsee nehmen wir Abschied vom Alligator, dessen Besatzung heilfroh ist, den See doch noch gefunden zu haben. Der Müggelsee ist Berlins größter See und kann bei Wind ganz schöne Wellenberge zustande bringen. Heute jedoch ist er relativ friedlich. Mit Motorbooten darf man den See nur in der markierten Fahrrinne überqueren, der Rest ist für die Segler reserviert. Der See ist ein beliebter Fundort für Bomben aus dem zweiten Weltkrieg. Immer wieder kommt es vor, dass Teile davon gesperrt werden bis die Fundstücke geborgen und entschärft sind.

Am südlichen Ende des Sees führt uns die Müggelspree durch äußerst romantische Gebiete nach Klein-Venedig, das mit seinen vielen Kanälen und niedrigen Brücken für die meisten Boote aber nicht befahrbar ist. Wir scheitern schon an der zweiten Brücke, die mit einem Meter fünfzig eindeutig zu niedrig für unser Boot ist und kehren wieder um. Diese hochromantische Gegend erforscht man besser mit dem Kanu oder einem Schlauchboot.

Der Gosener Kanal ist etwas langweilig zu befahren. Stur geradeaus, und die immer gleichen Bäume am Ufer lassen einen die drei Kilometer länger vorkommen als sie eigentlich sind. Dafür hat man aber gut Zeit, sich innerlich auf den Seddinsee vorzubereiten, einem Eldorado für alle, die gerne ausprobieren wollen, um wieviel schneller als die erlaubten 25 Stundenkilometer ihr Boot fahren kann. Hier geht es manchmal ziemlich heiß her.

Bei Schmöckwitz wird rechts abgebogen und an der Dahme in Höhe von Richtershorn entdecken wir einen kleinen sauberen Strand, den wir für eine kleine Pause und eine gemütlich Brotzeit nutzen.

Köpenick erreichen wir bei Einbruch der Dunkelheit und nach der Langen Brücke geht es links wieder zurück nach Rummelsburg.

Der Rummelsburger See

 

Auch so kann eine Gartenlaube aussehen

 

Schöneweider Industrielandschaft

 

Die Siedlung, die angeblich Steffi Graf gehört

 

Auf dem Müggelsee

 

Romantischer geht es kaum: Einer der engen Kanäle in Klein-Venedig

 

Nächtliche Anfahrt auf die Lange Brücke in Köpenick