S + U-Bahn Berlin
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Sonnenallee 

Lage: Neukölln, S41, S42

Wieso hat die Sonnenallee einen roten Punkt? Die ist doch total bekannt aus dem gleichnamigen Film.

Stimmt. Aber der Film heisst ausgeschrieben: „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ und das kürzere Ende ist weit und breit nicht in dieser Gegend, da die Sonnenallee eine kilometerlange Straße ist.
Hier bei der S-Bahn Station ist die Straße eigentlich nur für den Autoverkehr da. Und halt für die Menschen, die in den umliegenden Straßen wohnen und zur S-Bahn müssen.
Kein Glamour, kein Flair, kein Charakter.

Das „kürzere Ende“ aus dem Film ist zwei Kilometer weg Richtung Osten, zwischen Massarystraße und Baumschulenstraße. Man erreicht es besser über den S-Bahnhof Köllnische Heide und einer viertelstündigen Wanderung. Aber dann wird man enttäuscht sein, es sieht dort nicht aus wie im Film. Kein Ausguckturm, von dem aus man in den Osten schauen könnte. Als Denkmal an diese Zeit sind links und rechts der Sonnenallee aber zwei Fernrohre angebracht, mit denen man auf die andere Straßenseite schauen kann. Das ist nicht besonders touristenträchtig, und es schaut auch niemand durch.

Heutzutage liegt das Flair der Sonnenallee in den türkischen Mitbürgern, die vor ihren (meist alkoholfreien) Cafes auf Bänken am Straßenrand sitzen und in orientalischer Gemütlichkeit ihre Wasserpfeifen rauchen und diskutieren. Um diese Seite der Straße kennenzulernen, beginnt man seinen Bummel aber lieber am Hermannplatz.

Das romantische alte Bahnhofsgebäude steht nicht in der Sonnenallee, sondern in einer Seitenstraße (Saalestraße).

Während der Nazi-Zeit hieß die Sonnenallee übrigens „Braunauer Straße“, benannt nach dem österreichischem Heimatort des Führers.