Berliner Bezirke
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Mitte

Brandenburger Tor  Bernauer Straße  Checkpoint Charlie  Friedrichstraße  Gendarmenmarkt  Hackescher Markt  Alexanderplatz  Holocaust-Denkmal  Bundestag  Liebknechtbrücke  Lustgarten  Niederkirchner Straße  Nikolaiviertel  Oranienburger Straße  Potsdamer Platz  Sony-Center  Unter den Linden

In Mitte liegen mindestens die Hälfte aller Berliner Sehenswürdigkeiten, die ein Tourist als Pflichtprogramm abhaken muss. Das kann ganz schön anstrengend werden, die weniger sportlichen Besucher setzen sich am einfachsten in einen Stadtrundfahrtsbus. Will man sich die Kosten dafür sparen, setzt man sich am Bahnhof Zoologischer Garten in den Bus 100 Richtung Alexanderplatz. Der fährt zum normalen BVG-Tarif (2,40, Stand 2013) so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten ab.
 


Das Brandenburger Tor ist neben dem Fernsehturm das Wahrzeichen von Berlin. Immer wenn es Demonstrationen, 3000-Jahr-Feiern, Rollschuhfahrwettbewerbe, Marathonläufe oder andere Großereignisse gibt, bleibt das Tor nicht verschont. Wer Touristen sucht, hier trifft er sie alle. Besonders eindrucksvoll ist das Tor im Herbst, wenn das "Festival of Lights" veranstaltet wird. Irgend etwas ist da aber immer los, und wenn es nur strammstehende Sovietsoldaten sind, mit denen man sich fotografieren lassen kann.
   
 
 
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U 55 Brandenburger Tor, S1/S2 Unter den Linden
 

   
Die Bernauer Straße ist einer der vier Orte in Berlin, an der noch längere Reste der Mauer zu sehen sind. Die anderen drei sind:
Niederkirchner Str., Eastside Gallery und Mauerpark.

Außer der Niederkirchner Straße sind die anderen drei Reste der Mauer nicht so wahnsinnig zentral gelegen. Man hätte Teile der Mauer auch anderswo stehen lassen können, aber die Regierung der DDR hat es vorgezogen, in der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung große Teile an reiche Touristen, Ölscheichs und arabische Prinzen zu verkaufen. Am Ende für immerhin 50.000 Dollars pro Mauersegment.

In der Bernauer Straße steht die Mauer noch im Originalzustand, wie sie damals zu DDR-Zeiten eben ausgesehen hat, mit Todesstreifen, Niemandsland, Flutlichtern und einer zweiten Sicherheitsmauer, um etwaige Flüchtlinge schon im Vorfeld daran zu hindern, die eigentliche Mauer zu erreichen.

Das sieht alles ziemlich original aus, ist es aber nicht. Große Teile sind im Jahr 2001 renoviert worden, da sich während der zehn Jahre vorher eine Menge Leute über die Mauer hergemacht haben und ihre persönlichen Andenken rausgemeißelt haben.



In der Bernauer Straße hatte die Mauer damals einen dramatischen Effekt: Die Häuser auf der südlichen Seite lagen im russischen Sektor, der zugehörige Bürgersteig auf der Nordseite lag auf französischem Gebiet. Die Fenster im Erdgeschoß der Häuser wurden vermauert und die Menschen versuchten, aus dem ersten Stock in den Westen zu springen. Später wurden die Einwohner evakuiert und die Häuser abgerissen.

S1/S2 Nordbahnhof, U8 Bernauer Str.
 

 
Checkpoint Charlie war ein Grenzübergang zwischen West- und Ostberlin von 1961 bis 1990, der aber nur von ausländischen Bürgern benutzt werden konnte.

Charlie kommt vom Buchstaben C im phonetischen NATO-Alphabet. Checkpoint Alpha war der Grenzübergang an der Autobahn nach Hannover in Helmstedt, Checkpoint Bravo der Berliner Grenzübergang in Dreilinden.

Heutzutage ist der Checkpoint mit Touristen überschwemmt, die von hier aus die Friedrichstraße in Richtung Norden wandern.

Man kann kleine Mauerstücke ansehen, die an den Häuserwänden hängen, ins Mauermuseum gehen, und man kann sich mit Studenten fotografieren lassen, die sich als Grenzbeamte verkleidet haben.

Das Grenzhäuschen wurde 1990 abgerissen. Schon nach zehn Jahren bemerkte der Berliner Senat, dass er sich einer Touristenattraktion entledigt hatte und baute es im Jahr 2000 wieder auf. Aber nicht das Original, sondern einen Nachbau. Das Original steht im Allierten Museum im Bezirk Dahlem in der Clayallee 135.

 

 

U6 Kochstraße, Bus M29
 

 

Wo zum Teufel sind denn hier die ganzen schicken Läden, für die die Friedrichstraße so berühmt ist?

Wenn man sich das fragen muss, dann hat man seine Visite am falschen Ende der Straße begonnen. Das liegt im Bezirk Kreuzberg und ist ziemlich schäbig.

Der Schickimicki-Teil liegt im Bezirk Mitte, zwischen den U6-Bahnhöfen Französische Straße, Stadtmitte und Friedrichstraße. Hier kann man einen Bugatti kaufen und sein Geld in der Galerie Lafayette oder im Quartier 206 loswerden.
Aber auch im schicken Teil ist die Straße selbst ausgesprochen hässlich. Viel Beton, keine Bäume und meistens dichtes Autogedränge.

Nördlich der Spree ist es dann wieder vorbei mit Glanz und Gloria und die Straße sieht immer noch so ähnlich aus wie damals in der DDR.

 
 
S1, S2, S3, S5, S75, U6, sowie viele Regional- und Fernzüge machen den Bahnhof zu einem Verkehrsknotenpunkt.


In der Galerie Lafayette - ein überdimensionierter Parfüm- und Modeladen

 

Der Gendarmenmarkt mit seinen Prachtbauten ist ein beliebtes Objekt für Künstler.
 

 

U6 Stadtmitte

 

 

Der Hackesche Markt ist ein zentraler Anlaufpunkt für Touristen, mit einer Menge Lokalen, Cafes, Bars und Kinos. Der Markt ist auch ein guter Ausgangspunkt, um in den umliegenden Straßen auf Kneipentour zu gehen.

   
Gleich ums Eck in der Rosenthaler Straße 40/41 findet man die Hackeschen Höfe und die Rosenhöfe, ein Labyrinth von Hinterhöfen mit Lokalen, Galerien und diversen Läden, die alles verkaufen, was der Mensch nicht braucht. Aber hauptsächlich sieht man hier Touristen, die Touristen bestaunen, die durch die Höfe schlendern. Alles sehr edel und Schickimicki.

 

   
   
Das Haus Schwarzenberg in der Rosenthaler Str. 39 ist das Kontrastprogramm zu den Hackeschen Höfen. Am komplett sanierten Hackeschen Markt gibt es hier zwischen den ganzen Starbucks und Edelboutiquen noch ein Haus, das aussieht, wie direkt nach dem Krieg, allerdings verschönert mit jeder Menge Graffitis. Eine Kneipe, ein Kino mit Cafe, ein Plattenladen, Dauerausstellungen zum Thema Naziwiderstand und diverse Galerien und Performances bringen die meist jungen Besucher - aber auch Althippies - ins Staunen.
"Das Haus schläft nie, es ist immer offen und bietet auf einer kleinen Fläche eine kleine Welt, die so kein zweites Mal in Berlin zu finden ist.", heisst es auf der Internetseite http://www.haus-schwarzenberg.org

Und auch gleich um die Ecke ist die Oranienburger Straße, die örtliche Fressmeile mit unzähligen Restaurants. Abends findet man hier einige Bordsteinschwalben.

Auf der anderen Seite der S-Bahn kann man vom James-Simon-Park aus den munteren Schiffsverkehr auf der Spree beobachten.

 

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S3, S5, S7, S75

 

 


 

Der nördliche Teil des Alexanderplatzes ist eine ziemlich hässliche Angelegenheit mit viel Beton und wenig Bäumen. Im Süden sieht es schon besser aus. Es gibt einen kleinen Park und den Neptun-Brunnen.

Die Weltzeituhr war - und ist immer noch - ein beliebter Treffpunkt für Liebespäärchen.

Der Platz ist eine ewige Baustelle und es gibt noch viel zu tun. Das Alexa-Einkaufszentrum ist schon fertig und ist die Heimat von etwa 180 Läden. Momentan 2011) wird ein großer Saturn-Elektroladen gebaut.

Gleich in der Nähe ist das Rote Rathaus, der Sitz des Ostberliner Bürgermeisters.

 

 

 

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Das mehrere Millionen Euros teure Holocaust-Denkmal soll ein Mahnmal für die ermordeten Juden Europas sein.

Die Absichten mögen ja gut gewesen sein, aber irgendetwas klappt da nicht. Man sieht nur selten Menschen die da stehen und an Juden denken.

Zu einem guten Teil wird das Mahnmal zum Versteckspielen benutzt. Man sieht eine Menge Leute, die da ihren Spaß dran haben.

Seltsamerweise wurde die Anti-Graffitti-Schutzschicht namens Protectosil von der Firma Degussa geliefert. Eine Tochterfirma davon (die Firma Degesch) stellte Zyklon B her, das Gift, das in den Gaskammer verwendet wurde.

Der offizielle Name lautet: "Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas" und so mancher würde auch gerne andere Gedenkstätten in Berlin finden. Zum Beispiel für ermordete Zeugen Jehovahs, für ermordete Homosexuelle, für ermordete Kommunisten, für ermordete Behinderte. Da kann man aber lange suchen...

Das Mahnmal steht in der Ebertstraße zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz. Am besten nimmt man S1, S2 oder U2 und steigt am Potsdamer Platz aus. Zu Fuß ist man in fünf Minuten dort.

 

 
Den Bundestag kennt ja wohl jeder aus dem Geschichtsunterricht, als er noch Reichstag hieß und 1933 zu brennen anfing. In echt sieht er ganz genauso aus. Nur dass er inzwischen eine Glaskuppel hat und auf seinen Treppen auch manchmal spontane Veranstaltungen Berliner Künstler stattfinden.
 
 

U 55 Bundestag
 

 

An der Liebknechtbrücke kriegt man die Wassertaxis. Nicht dass die einen hinfahren, wo man hin will, insofern sind es keine Taxis. Man darf auch keine venezianische Gondel erwarten, die Dinger sehen aus wie richtige Schiffe.

Man bekommt eine einstündige Rundfahrt auf der Spree durch das Stadtzentrum. Also eher eine halbstündige Fahrt von der Brücke über den Reichstag zum Haus der Kulturen und wieder zurück. Auf dem Hinweg bekommt man alles erklärt, auf dem Rückweg ist der Moderator meistens stumm und man kann rekapitulieren und erforschen, ob man sich alles richtig gemerkt hat. 

Falls man nur so vereinzelte überdachte wartende Kleinschiffe in einem ansonsten leerem Fluß sieht - die sich auch Wassertaxi nennen, dann ist man auf der falschen Brücke. Auf der Schloßbrücke nämlich, die sich zwei Minuten zu Fuß nebenan befindet, aber halt mal den klangvolleren Namen hat.

Wenn einem das Warten zu langweilig wird, kann man auch ins DDR-Museum gehen. Oder zu einem der Straßenhändler, die kommunistische Wimpel, Hüte und Orden verkaufen. Notfalls auch Gasmasken, falls man denn wirklich eine haben will. Die Berliner Luft ist aber eigentlich ziemlich sauber.

Man fährt mit S3, S5, S7 oder S75 zum Hackeschen Markt. Von da sind es etwa 5 Minuten zu Fuß.
 
 

Der Lustgarten ist ein Park auf der Museumsinsel, gleich neben der Liebknecht Brücke. Früher wurde der Garten gerne für militärische Paraden benutzt, heute dient er hauptsächlich als Liegewiese für Touristen.
Beherrschendes Gebäude nebenan ist der Berliner Dom.

Auf der anderen Seite der Straße stand mal der Palast der Republik und später soll da mal ein Stadtschloß hin, sobald jemand herausgefunden hat, wie man das finanzieren soll. Der Republikspalast wurde jedenfalls schon mal abgerissen - nicht ohne vorher noch mit Millionenaufwand eine Asbestsanierung durchzuführen. Momentan (2013) ist das eine schicke, von den Touris bestaunte, eingezäunte Baustelle.

 

 

 
Die Niederkirchner Straße ist einer der vier Orte in Berlin, an denen noch größere Reste der Mauer zu sehen sind. Die anderen drei sind: Bernauer Str., Eastside Gallery und Mauerpark.

Der Teil in der Niederkirchner Straße ist der am meisten besuchte Mauerabschnitt ist. Er liegt zentral in Berlins Mitte und alle Touristenbusse fahren dorthin.

Die Mauer ist aber nicht die Originalversion, wie sie von 1961 bis 1989 bestanden hat. Wenn man das sucht, fährt man besser in die Bernauer Straße.

Die Mauer in der Niederkirchner Straße ist ziemlich verwüstet. In den zehn Jahren nach der Wiedervereinigung haben Leute da ihre privaten Souvenirs rausgemeißelt. Also hat sie jetzt eine Menge Löcher, die natürlich nicht Original-DDR sind.

Im dritten Reich hieß die Straße übrigens Prinz-Albrecht-Straße und beherbergte das Hauptquartier von Gestapo und SS.

Direkt an der Mauer findet man ein Dokumentationszentrum über Nazi- und DDR-Terror, genannt "Topographie des Terrors".  
 

U2 bis Mohrenstraße oder der S1, S2 oder S25 zum Anhalter Bahnhof. Von beiden Bahnhöfen aus geht man ungefähr zehn Minuten zu Fuß. Vom Potsdamer Platz aus kommt man auch gut hin.
 

 

Hier fing im 13. Jahrhundert alles an. Was heute Nikolaiviertel heißt, war damals ein kleines Dorf namens Berlin. 

Das Viertel liegt am nördlichen Ufer der Spree und ist eine seltsame Mischung aus dem rekonstruiertem historischen Herz und Nachkriegs-DDR-Architektur mit nachgemachten historischen Fassaden. Hat ein bißchen was von Disneyland.

Im Viertel gibt es eine Menge auf gutbürgerlich deutsches Essen spezialisierte Restaurants.

Zu Fuß sind es knappe fünf Minuten vom Alexanderplatz.
 
 
 
     

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war die Oranienburger Straße so etwas wie die jüdische Hauptstraße in Berlin. Es gibt eine Ladung Gedenktafeln, die an jüdische Schulen, Waisenhäuser, Altersheime und Friedhöfe erinnern. Die Mehrheit der hier ansässigen Juden wurde von den Nazis in die Konzentrationslager deportiert.

Das herausragende Gebäude in der Straße ist die Neue Synagoge, die von alliierten Bomben im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 1995 wurde die Fassade repariert und beherbergt ein Museum und ein jüdisches Gemeindehaus.

Wesentlich bekannter in Berlin ist die Straße aber wegen ihrer Unmengen an Restaurants aller Art, meist die etwas gehobenere Küche.

Und wegen den lockeren Mädchen, die abends auf den Gehwegen stehen und ihre Dienste anbieten.

U6 Oranienburger Tor
S3, S5, S7, S75 Hackescher Markt
S1, S2, S25 Oranienburger Straße

 

 

     

Am Potsdamer Platz kann man sein Geld loswerden. 

Die "Potsdamer Platz Arkaden" sind eins von Berlins größten Einkaufszentren. Wem das nicht reicht, der kann noch ins Sony Center gehen, und in der S-Bahn Station gibt es auch noch ein Einkaufszentrum.

Wer dann immer noch nicht pleite ist, dem bleibt noch ein Besuch in der Berliner Spielbank.

Der Platz ist sehr geschichtsträchtig, aber außer einer Gedenkwand sieht man davon heute überhaupt nichts mehr.

 
 
     

Das Sony Center am Potsdamer Platz wurde im Jahr 2000 fertig gestellt und hat etwa 800 Millionen Dollar gekostet. Und damals war der Dollar umgerechnet noch einen Euro wert. Im Center findet man eine Mischung aus Läden, Restaurants, ein Konferenzzentrum, Büros, ein Filmmuseum und ein IMAX Kino, das den ganzen Tag 3D-Filme zeigt. Dinosaurier, Wale und Haie. Während Fußballweltmeisterschaften gibts da auch eine Großbildleinwand.

Eine Menge Hotels gibt es auch in der Gegend. Außerdem ein Bürogebäude mit Europas schnellstem Lift.

 

 

     

"Unter den Linden " ist die ehemalige Flaniermeile Ostberlins. Heutzutage hat das Flanieren etwas nachgelassen, weil sie von Touristen überschwemmt ist. Also eher eine Drängelmeile.

Die Straße ist ziemlich geschichtsträchtig, wenn man vom Brandenburger Tor zur Museumsinsel wandert. Man trifft ein historisches Gebäude nach dem anderen: Das Hotel Adlon, die Staatsbibliothek, die Staatsoper, die Humboldtuniversität, die Hedwigskathedrale, die Neue Wache, das Zeughaus, die Alte Kommandatur und den Berliner Dom.

Der größte Anziehungspunkt ist allerdings das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud.

 
S1/S2 Unter den Linden

 

   

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob es in Mitte auch etwas anderes als nur Touristen gibt. Berliner zum Beispiel, die da auch wohnen.
Es gibt sie. In der Brunnenstraße, am Rosenthaler Platz, im Weinbergsweg, in der Torstraße. Da gibt es denn auch keine Sehenswürdigkeiten.


 
 
     

Wie man hinkommt:
Das kommt drauf an, was man sich anschauen will und ist jeweils einzeln beschrieben.

Welche Bezirke drum rum sind:
Tiergarten, Moabit, Wedding, Gesundbrunnen, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Kreuzberg

Bericht und Fotos © 2011 Robert Adé