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Mahlsdorf

Wenn es da nicht den Habermannsee gäbe, hätte man eigentlich keinen Anlass, mal nach Mahlsdorf zu fahren. Außer man interessiert sich für alte Möbel.
Der Habermannsee ist einer der besten Badeseen, den man in Berlin finden kann. Viele Sandstrände, Schatten spendende Bäume und Liegewiesen. Sogar eine Insel, die man zu Fuß erreichen kann.
Das Gründerzeitmuseum des Transvestiten Charlotte von Mahlsdorf gibt der Geschichte des ansonsten eher bürgerlichen Ortsteils eine pikante Note.
 



Alt-Mahlsdorf   Zentrum   Charlotte   Habermannsee   Karte


   
  Alt-Mahlsdorf.
Berliner Straßen, die mit "Alt" beginnen, sind eigentlich ein Garant dafür, dass man dort noch einiges der alten Dorfkerne entdecken kann. Nicht so in Mahlsdorf. Hier wurde gnadenlos alles abgerissen und zubetoniert, um Platz für Einkaufszentren und die B 5 zu machen, durch die Unmengen von Autos rasen.

 

   
  Wenn man den REWE beim S-Bahnhof nicht gerade als Highlight empfindet, dann kann man in Mahlsdorf lange nach dem Zentrum suchen. Mehr als Wohnhäuser gibts da nicht.

 

   
1944 ermordete der 16-jährige Lothar Berfelde seinen Vater, um dessen  Gewalttätigkeiten zu entgehen und wurde deswegen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Als er seine Strafe abgesessen hatte, zog er es vor, nur noch Frauenkleider zu tragen und nannte sich fortan "Charlotte von Mahlsdorf". Nachdem er/sie ein paar Jahre lang alte Möbel gesammelt hatte, eröffnete Charlotte 1960 das "Gründerzeitmuseum" am Hultschiner Damm 333. Nach einem Angriff von Neo-Nazis 1992 wanderte sie nach Schweden aus. Charlotte starb 2002 an einem Herzanfall, während sie gerade in Berlin zu Besuch war.

 
 

Der Habermannsee ist einer der besten Badeseen, den man in Berlin finden kann. Viele Sandstrände, Schatten spendende Bäume und Liegewiesen.

Die Kleiderordnung ist relativ ungezwungen, wer etwas anziehen mag, der tut es, wer nicht, treibt sich eben nackig rum. Der Grund des Sees besteht aus Sand, nicht aus Schlamm und es geht relativ flach hinein.
Durch fast den ganzen See zieht sich in der Mitte eine Insel lang, die man von der südlichen Seite aus bequem zu Fuß erreichen kann.

Der See ist auch ein beliebter Treffpunkt für Schwule. In den Wiesen am nordwestlichen Ufer stehen jede Menge Männer nackig im Gras und lassen sich ansprechen.
Allerdings gibt es da keinerlei Infrastruktur, alles zum Essen, Trinken und Rauchen muss man mitbringen.

 

Welche Bezirke drum rum sind:
Hellersdorf, Kaulsdorf, Köpenick

Wie man hinkommt:
S5 Mahlsdorf

Bericht und Fotos © 2011 Robert Adé

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