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Berliner Bezirke
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Heinersdorf

Heinersdorf kann so richtig schön schäbig sein. Stellenweise kann man hier nachvollziehen, wie es wohl zu DDR-Zeiten in Ostberlin ausgesehen haben mag, auch wenn sie manche Wohnblocks inzwischen bunt angestrichen haben.
Und was vom historischen Dorfkern noch übrig geblieben ist, wurde gnadenlos mit Neubauten verschandelt.
 



Romain-Rolland-Straße   Dorfkirche   Siedlung   Moschee   Bahnhofsviertel  Karte


Nach solchen Straßen muss man in Heinersdorf nicht lange suchen. Also wer unbedingt trostlose Wohnblockstraßen ohne Freizeitmöglichkeiten und Flaniermeilen braucht, der muss unbedingt hierher. Einen Bäcker nebenan darf man natürlich auch nicht erwarten.  

Aber wenn man sich ein paar Meter verfährt, in die Gustav-Adolf-Straße Ecke DGZ-Ring, wird man mit imposanten Wandgemälden belohnt. Das gehört aber dummerweise nicht mehr zu Heinersdorf, sondern schon zu Weißensee.

 

Kaufland, Medimax und Fressnapf in der Romain-Rolland-Straße sorgen dafür, dass man sich in Heinersdorf fühlen kann, als wäre man in Berlin.
Romain war übrigens ein französischer Schriftsteller und Musikkritiker, der 1915 sogar einen Nobelpreis für Literatur bekommen hat.
 
  Romain Rolland

Foto geklaut von:
http://de.wikipedia.org/wiki/Romain_Rolland

 

Gleich neben der alten Dorfkirche RR-Str. Ecke Berliner Str. bekommt man einen Eindruck davon, wie es hier wohl im Mittelalter ausgesehen haben mag. In manchen der Häuser wohnen sogar Menschen und haben sich die Wiese dahinter zu einem kleinen Freizeitpark ausgebaut.
Die Reste der mittelalterlichen Dorfschänke sucht man allerdings vergeblich.

 

 

Das Siedlungsleben kommt in Heinersdorf abseits der Hauptstraßen auch nicht zu kurz. Allerdings haben die Straßen so anheimelnde Namen wie:
Straße 30, Straße 42, Straße 17 und so weiter.
Einen Gänseblümchenweg findet man nicht.

 

Multi-Kulti ist in Heinersdorf auch nicht spurlos vorbei gegangen. In der Tinius-Str. 5 wird man von der Ahmadiyya-Moschee überrascht.
Warum aber auch nicht? Wenn die Christen in der Dorfkirche zu Gott und Jesus beten können, dann sollte man doch die damals in den 1950er Jahren händeringend gesuchten Gastarbeiter und ihre inzwischen deutschen Kinder in Ruhe zu Allah beten lassen.
Oder?
Die meisten von denen sind ja keine Bin Ladens oder Gaddafis. Und immerhin war Adolf selig ein Katholik, das wird von den Päpsten gerne verschwiegen.
Manche Menschen sahen das aber anders und es gab von 2006 bis 2008 jede Menge Proteste und Bürgerbegehren gegen den Bau.
 

   
  Zum Schluss das Beste an Heinersdorf:
Der S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf, damit man von hier auch wieder wegfahren kann. Wer unbedingt von der Autobahn A 114 aus da hin will, der kann von der Brücke aus mit einem Lift runterfahren. Das alte Stellwerk-Häuschen kann man bestimmt ganz günstig mieten und zu einem Abenteuer-Restaurant umbauen.
Vielleicht wird Heinersdorf dann doch noch mal zu einem richtigen In-Viertel von Berlin.
 



Größere Kartenansicht

Welche Bezirke drum rum sind:
Pankow, Französisch Buchholz, Blankenburg, Stadtrandsiedlung Malchow, Weißensee

Wie man hinkommt:
S2, S8 Pankow-Heinersdorf

Bericht und Fotos © 2011 Robert Adé

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